Wie schaffe ich mir ein positives Mindset auch bei Misserfolg? Warum ist das wichtig? Und was ist eigentlich Mindset?
Dein Mindset setzt sich aus deinen Gedanken zusammen, die aufgrund deiner ganz eigenen Erfahrungen tief in deinem Unterbewusstsein verankert sind. Die Frage, die sich bei der Betrachtung unseres Mindsets stellt, ist: Sind meine Gedanken positive, lebensbejahende Gedanken oder sind meine Gedanken eher betrüblich und negativ?
Im Talmud kannst du folgendes lesen: ,,Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ Das kann man durchaus mal einen Moment sacken lassen und sich dann noch einmal durchlesen.
Alles beginnt mit unserem Denken und unseren Gedanken. Unser Mindset hat Einfluss darauf, wie wir die Welt sehen, mit unserer Umwelt und unserem sozialen Umfeld interagieren. Was aber ist der Grund dafür, dass Menschen, die ähnliche Lebenserfahrungen gemacht haben, sich dennoch unterschiedlich entwickeln? Was ist der Schlüssel, um das Beste aus deinem Leben zu machen? Die Antwort liegt auf der Hand: Dein Mindset! Jetzt höre ich schon Sätze wie: „Was kann ich denn für meine Gedanken. Ich steuere ja nicht, was ich denke und empfinde. Meine Gedanken steuern ja mich.“ Kurze Gegenfrage: Wer steuert denn deine Gedanken, wenn nicht du selbst?“ So, wie sich jeder von uns an einer Weggabelung entscheiden kann, rechts oder links zu gehen, so entscheidet jeder von uns auch über seine Gedanken.
Die Welt, wie wir sie sehen, ist nicht objektiv. Was wir sehen, wird dadurch beeinflusst, welche Bedeutung die verschiedenen Dinge für jeden Einzelnen von uns haben. So sehen wir manchmal nur das, was wir sehen möchten, nur das, was wir erwarten oder nur das, wovor wir uns fürchten. Um uns zu schützen oder unser Wohlgefühl nicht zu stören, werden zuweilen unpassende oder unangenehme Tatsachen ausgeblendet, ignoriert und verdrängt. Ursache dafür ist, dass Menschen nicht gerne Unrecht haben. Es passt uns einfach nicht, wenn wir Entwicklungen falsch prognostizieren oder Situationen und Menschen falsch bewerten. Das würde unser Selbstbewusstsein schwächen. Deshalb verschiebt unser Unterbewusstsein unsere Wahrnehmung so, dass wir verstärkt das wahrnehmen, was unser Denken bestätigt und in unser bestehendes Weltbild passt. Quasi zum Selbstschutz unseres Selbstwertgefühles. Und doch kommt es bei jedem Menschen regelmäßig vor, dass er trotz guter Funktionsweise seines Unterbewusstseins erkennt, dass er gerade einen Misserfolg hinnehmen musste. So wie Erfolge motivieren und Glückshormone sprudeln lassen, so zieht uns Misserfolg runter und verursacht oft schlechte Laune.
Mit schlechter Laune und griesgrämigem Gesichtsausdruck jedoch, ist es schwer, etwas erfolgreich zu verkaufen. An dieser Stelle muss ich eine Warnung aussprechen: Gerate nicht in die Versuchung, trotz griesgrämiger Gedanken und schlechter Laune, ein künstliches Lächeln auf dein Gesicht zu setzen. Dein Gegenüber, egal ob Kunde, Mitarbeiter, Gesprächs- oder Lebenspartner ist ein Mensch. Und wir Menschen sind seit mehreren Millionen Jahren darauf trainiert, unser Gegenüber innerhalb von Millisekunden in eine von zwei Schubladen zu stecken: Entweder Freund oder Feind. Und wir Menschen haben neben unseren Augen noch weitere, unsichtbare, aber hochsensible Antennen für das tatsächliche Wesen hinter einem aufgesetzten Gesicht. Ein Mensch mit einem nicht authentischen und künstlichen Lächeln wird nicht in der Schublade „Freund“ landen, sondern von unserem Unterbewusstsein als Feind wahrgenommen. Ab diesem Zeitpunkt wird ein erfolgreiches Verkaufsgespräch eine echte Herausforderung. Ein Verkaufsgespräch unter solchen Umständen, mit schlechter innerer Einstellung und einem dazu unpassendem aufgesetzten und künstlichen Lächeln, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Misserfolg führen. Und deine Laune wird deshalb noch weiter in den Keller gehen. Ein Teufelskreis.
Dabei ist es in solch einer Situation meist ganz einfach, den Teufelskreis zu durchbrechen, wenn man (und Frau ) die Mechanismen unseres Unterbewusstseins kennt und berücksichtigt: Bist du schon in der glücklichen Situation, Mutter oder Vater zu sein? All diejenigen, die kleine Kinder haben oder hatten, werden folgendes Phänomen bestätigen: Egal, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist und egal, wie schlecht deine Laune ist – wenn du nach Hause kommst, die Tür öffnest und deine kleine Tochter oder dein kleiner Sohn kommt dir mit einem freudigen Lachen entgegengelaufen, freut sich auf dich und umarmt dich – ich schwöre: Deine schlechte Laune, egal wo sie hergekommen ist, verfliegt in Sekundenbruchteilen. Dein Unterbewusstsein zwingt dich quasi, die dir entgegengebrachte Liebe und aufrichtige Zuneigung zu erwidern und deine schlechte Laune wandelt sich in kürzester Zeit hin zum Guten. Das ist nicht nur bei eigenen Kindern so. Es gibt Menschen, die bezeichnen wir gemeinhin als „Sonnenschein“. Diese Menschen lachen den ganzen Tag, haben immer ein fröhliches Gesicht und eine freudige Ausstrahlung, sind immer optimistisch und vor allem: Sie sind zu allen und jedem freundlich und herzlich. Egal, wann wir solchen Menschen begegnen, egal zu welcher Gruppe solche Sonnenscheine hinzustoßen – innerhalb weniger Augenblicke stecken sie alle Anwesenden mit ihrer guten Laune an. Ich hoffe, du kennst ganz viele solcher „Sonnenscheine“.
Es gibt auch „Miesepeter“, die alles und jeden mit ihrer schlechten Laune, mit ihrem ständigen Gemeckere über Gott und die Welt den ganzen Tag versauen und uns die gute Laune vermiesen. Halte dich von solchen Menschen bewusst fern!
Ups! Merkt du was? Mit einem schlechten Mindset und schlechter Laune hast du selbst eine schlechte Ausstrahlung. Und das Unterbewusstsein deines Gegenübers, deines Kunden, deiner Kollegen, deines Partnern rät zur Flucht aus solchen Situationen, rät, sich fern von dir zu halten. Eine erfolgreiche Kommunikation und ein erfolgreicher Verkaufsabschluss werden in so einem Fall höchst unwahrscheinlich. Und du sagst dann später: „Der hat mich einfach nicht an sich herangelassen. Das war ein ganz verschlossener Typ.“ Nein, war er nicht. Sein Unterbewusstsein hat ihn nur vor dir und deinem eventuell aufgesetzten, also falschen Lächeln gewarnt. Deshalb hat dein Gegenüber die Zugbrücke hochgezogen und alle Schotten dicht gemacht. Und dies unabhängig von deinem Produkt, deinen Argumenten und dem tatsächlichen Bedarf des Kunden. Du kannst in Bezug auf dein Produkt und deine Verkaufstechnik alles richtig gemacht haben und trotzdem nicht erfolgreich zu einem Verkaufsabschluss gelangen. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du an deinem Mindset arbeiten, denn dieses ist eng mit deiner natürlichen Ausstrahlung verknüpft. Deine natürliche Ausstrahlung wird sehr wesentlich von deiner inneren Einstellung zum Leben an sich, deiner Einstellung zu deinem Job, deiner Einstellung zur konkreten Situation und deiner Einstellung zu deinem Gegenüber beeinflusst. Wer erfolgreich sein möchte, braucht zwingend ein positives Mindset.
Die folgenden Tipps werden dir dabei helfen, positiver zu denken. Auch wenn du in einer Situation bist, die an sich erst einmal nicht schön ist.
Der erste und absolut wichtigste Schritt ist, dass du die Situation einfach erst einmal akzeptierst, wie diese nun einmal ist. Denn solange du dies nicht tust, wirst du auch nichts an deiner Stimmung, deinem Mindset ändern können. Du würdest gedanklich einfach weiterhin vor dem eigentlichen Fakt davonlaufen. Oftmals kannst du an der Situation selbst nichts ändern und deshalb solltest du sie akzeptieren. Letztendlich ist Akzeptieren das Einzige, was du wirklich aktiv tun kannst.
Nachdem du eine Situation zu 100% akzeptiert hast, solltest du dir bewusst machen, dass die Dinge selbst weder schlecht noch gut sind. Dinge sind einfach. Ob sie gut oder schlecht sind, hängt einzig und allein davon ab, wie du sie bewertest. Der springende Punkt ist, dass du selbst entscheiden kannst, wie du Dinge, die passieren oder sind, bewertest. Worauf ich hinaus will, ist, dass man nicht vorher wissen kann, wie sich Dinge in der Zukunft entwickeln und vermeintliche Rückschläge entpuppen sich einige Zeit später als Chance zur Veränderung, zum Neubeginn und zum Eintritt in ein besseres Leben. Das zu verstehen ist ein ganz wichtiger Punkt, um ab jetzt positiver denken zu können. Denn was du ab jetzt tun kannst, ist, dich immer wieder fragen, was ist an der momentanen Situation das Positive, was kannst du womöglich daraus lernen, was ist der vielleicht erst einmal versteckte Gewinn aus der Situation? Dann wirst du mehr und mehr lernen, dich auf die positive Seite der Medaille zu fokussieren.
Dritter wichtiger Punkt: Fokussiere dich immer auf das, was du beeinflussen kannst! Viele Menschen haben negative Gedanken und fühlen sich schlecht, weil sie sich auf die Dinge in ihrem Leben konzentrieren, die sie nicht verändern können. Hinzu kommt, dass sie sich oftmals Vorwürfe für Dinge machen, die in der Vergangenheit vielleicht falsch gemacht wurden. Oder sie sehen sich als Opfer, fragen: „Warum passiert das immer mir?“ Aber all das ändert nichts an der Situation und vor allem führt es zu weiteren negativen Gedanken. Das heißt, ein wichtiger Schritt, um positiver zu denken ist, dass du dich auf all das fokussierst, was du auch wirklich beeinflussen kannst. Dadurch re-agierst du nicht mehr auf äußere Umstände, sondern du agierst.
Wenn du über die Jahre zu viel gegessen und zu viel Wein oder Bier getrunken hast und du dich nun für zu dick und unattraktiv hältst, dann ist das, was in der Vergangenheit mit dir und deinem Körper, deiner Attraktivität passiert ist, zwar nicht schön. Aber du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Hadere nicht mit deinem Schicksal und mit dir selbst. Stoppe das negative Denken über dich, deinen nicht gemachten Sport und so weiter. Mache dir keine weiteren Vorwürfe. Vorwürfe werden nämlich nichts ändern. Die Vergangenheit liegt immer außerhalb deiner Reichweite! Aber dein Verhalten in der Zukunft – das liegt innerhalb deiner Reichweite. Fokussiere dich also auf das, was du künftig anders machen willst. Diese andere Art der Betrachtung der Situation ist eine bewusste Entscheidung, die du und nur du treffen kannst. Du kannst dich dazu entscheiden, die Vergangenheit abzuhacken und dein Verhalten im hier und jetzt steuern. Du kannst dich dazu entscheiden, gesünder zu essen, weniger zu essen, mehr Sport zu machen. Fange an, dich auf das zu fokussieren, was du kontrollieren und steuern kannst. Allein diese geänderte Sichtweise auf Dinge und die Unterscheidung von unveränderlichen und veränderbaren Dingen wird oftmals schon zu viel mehr positiven Gedanken bei dir führen.
Positiv zu denken ist eine bewusste Entscheidung ist. Positiv denken ist DEINE Entscheidung.
Ein weiterer Punkt, der dein Mindset und dein Denken beeinflusst, ist dein Umfeld. Auch hier kannst du eine bewusste Entscheidung fällen. Alle Informationen, die auf dich einströmen, über die Medien, deine Arbeitskollegen, deine Freunde, deine Sport- oder Vereinskameraden, beeinflussen deine Sicht auf die Dinge. Menschen, mit denen du dich umgibst, haben natürlich einen großen Einfluss auf deine Gedanken, auf deine Gefühle und auch auf deine Stimmung und deine Laune. Wenn du dich mit negativen Menschen umgibst, die den ganzen Tag negative Stimmungen und Meinungen von sich geben, dann wird es auch dir viel schwerer fallen, positiv zu denken.
Akzeptiere deine negativen Gedanken. Kein Mensch wird verhindern können, ab und zu negative Gedanken und Gefühle in und bei sich wahrzunehmen. Kämpfe nicht verkrampft dagegen an. Nimm diese Gedanken und Gefühle als einen Teil von dir, der zu dir gehört. Wie der kleine Leberfleck auf deiner Nase. Aber zermartere dir nicht dein Hirn, wie du die negativen Gedanken und Gefühle loswirst. Konzentriere dich auf die Punkte (siehe oben) und du wirst bestimmt seltener solche für dich unangenehmen Gedanken haben. Aber wenn sie dann wie ein Gewitter auf dich zukommen, dann akzeptiere diese grundsätzlich, damit sie keine Macht über dich bekommen. Dann werden diese negativen Gedanken wie ein Gewitter kommen, den Himmel verdunkeln, sich abregnen, weiterziehen und auflösen. Fängst du allerdings an, dich auf diese negativen Gedanken zu fokussieren, wird sich bald dein ganzes Denken, Tun und Handeln darum bewegen, diese negativen Gedanken zu unterdrücken oder wieder los zu werden. Allein – es wird dir nicht gelingen. Niemand kann verhindern, dass außerhalb der eigenen Verantwortung und des persönlichen Wirkungsrahmens Dinge passieren, die schlimm, schlecht und negativ sind. Das ist so. Akzeptiere auch das. Und mache dir dabei deutlich, dass diese Dinge nicht „dir“ passieren. Diese Dinge passieren. Mit oder ohne dein Zutun. Ja, manchmal sogar in deiner Reichweite, in deiner Verantwortung und mit deinem Zutun. Menschen machen nicht immer alles richtig. Deswegen sind wir Menschen. Aber denke an Punkt eins: Wenn diese Dinge passiert sind, ist es schon Vergangenheit und nicht mehr in deiner Reichweite. Studien beweisen, dass dein eventuelles Kämpfen gegen böse und schlechte Gedanken, diese Gedanken letztlich nur verstärken. „Beachtung schafft Verstärkung!“ Wer mich schon länger begleitet, weiß, dass dies einer meiner Lieblingssätze ist. „Beachtung schafft Verstärkung!“
Abschließend müssen wir in Ergänzung zum positiven Mindset kurz über die sich selbst erfüllenden Prophezeiungen sprechen. Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist eine Annahme oder Voraussage, die rein aus der Tatsache heraus, dass sie gemacht wurde, das angenommene oder vorhergesagte Ereignis zur Wirklichkeit werden lässt und so ihre eigene ‚Richtigkeit‘ bestätigt. Unser Unterbewusstsein tut alles dafür, dass das, woran wir glauben, in Erfüllung geht! Dann fühlt sich unser Unterbewusstsein so richtig gut und wohlig. Denn es hat Recht gehabt.
Ein Beispiel: Der Autohändler sagt: „Elektroautos gehen bei mir gar nicht“. Natürlich stellt sich kein Autohändler Autos in seinen Showroom, von denen er WEISS, dass sich diese nicht verkaufen. Und weil er die Elektroautos nicht anbietet, werden sie auch nicht verkauft. Am Ende seines Geschäftsjahres schaut er in seine Umsätze und sagt: „Ich bin wirklich ein sehr erfahrener Autoverkäufer. Schon Anfang des Jahres habe ich vorhergesagt, dass der Markt noch nicht bereit für Elektroautos ist. Und meine Umsätze beweisen es und geben mir recht: Nicht ein einziges Elektroauto wurde bei mir verkauft.“ Und so tritt letztendlich das prognostizierte Ergebnis ein. Denkt an das Sprichwort: „Gedanken schaffen Tatsachen!“ Umgekehrt arbeitet dieses Gesetz genauso. Dann heißt dieser Mechanismus: Gesetz der Resonanz. Wenn ihr euch mit positiven Gedanken beschäftigt, positiv sprecht, euch mit positiven Menschen umgebt, dann werdet ihr ein positives Umfeld „erschaffen“ und ein positives Leben führen. Ihr merkt es schon wieder: Es ist immer EURE Entscheidung!